Anwohner-Ini Schiller-Oper
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Im lebendigen Genter Stadtteil De Krook steht der1885 errichtete und jahrelang vernachlässigte Wintercircus, der wie die Schilleroper zu dem Typ europäischer Rundtheater gehört. Er wurde bereits 2005 an die Stadt verkauft und nun bis 2020 wieder aufgebaut.

Zwei Mitglieder der Schiller-Oper-Initiative sind nach Gent gefahren und haben am 31.10.2019 das Gebäude - derzeit eine riesige Baustelle - besichtigen und mit einem Vertreter von SOGENT, der Stadtentwicklungsgesellschaft über die Geschichte, den Aufbau und die zukünftige Nutzung gesprochen. Geplant ist eine kleinteilige Nutzung des Gebäudes u.a. mit Büros für Start-ups, Kommunikationsräumen, Cafés, nicht kommerziell ausgerichtete Shops und einem Konzertsaal im Untergeschoss. Die große Freifläche im Zentrum des Rundbaus unter dem faszinierenden Kuppeldach soll für der Öffentlichkeit vorbehalten bleiben, auch die Dachterrasse mit Blick auf Gent.

Möchten Sie mehr zum Wintercircus und zur nach wie vor prekären Situation der Schiller-Oper erfahren, dann kommen Sie am 9.12.2019 um 18.30 Uhr in die Patriotische Gesellschaft. 

Hier der Link zur Veranstaltung: https://www.patriotische-gesellschaft.de/de/aktuelles/veranstaltungen/veranstaltungen-aktuell






Anmeldung

Was kann Hamburg von Gent lernen?
Die 1891 für den Circus Busch errichtete, heute denkmalgeschützte Schilleroper verfällt seit vielen Jahren. Dieses Schicksal teilte auch der 1885 errichtete "Wintercircus" in Gent, der wie die Schilleroper zu dem Typ europäischer Rundtheater gehört. Nach langer Vernachlässigung ist er in den Besitz der Stadt übergegangen und wird bis 2022 saniert. 
An einem Vortrags- und Diskussionsabend in der Patriotischen Gesellschaft wollen wir am Beispiel des „Wintercircus“ Zukunftsperspektiven der Schiller-Oper erörtern.


Programm


Begrüßung: Christian Kottmeier


Einleitung:
Dr. Jörg Schilling (Arbeitskreis Denkmalschutz)
Ulrike Petersen (Schiller-Oper-Initiative)


Vortrag: Bernhard Ottevaere (Wintercircus Gent)


Diskussionsrunde:
Bernard Ottevaere (Wintercircus Gent)
Franz-Josef Höing (Oberbaudirektor Hamburg)
Dr. Anke Rees (Kulturhistorikerin)
Kristina Sassenscheidt (Geschäftsführerin Denkmalverein Hamburg)
Rainer Schmidt (Schiller-Oper-Initiative)
Andreas Kellner (Leiter Denkmalschutzamt)
Moderation: Christian Kottmeier


Publikumsfragen

Konzept: 
Ulrike Petersen (Schiller-Oper-Initiative), Dr. Jörg Schilling (Arbeitskreis Denkmalschutz)

Anmeldung
Am Mittwoch 20.11. läuft die Frist an die Besitzerin der Schiller-Oper ab: Entweder sie sichert das Denkmal gegen weiteren (gewollten) Verfall, oder die Stadt macht das und schickt ihr die Rechnung. Bereits seit Januar wird die Besitzerin durch eine Sicherungsverfügung aufgefordert, das Denkmal zu erhalten, was sie aber bisher nicht macht. Wohl mit Kalkül, denn wenn die Sanierung nicht mehr wirtschaftlich ist, können die Besitzer endlich abreißen und das Filetgrundstück gewinnbringend und dicht neu bebauen.

Das das Gebäude geschützt wird ist jetzt besonders  wichtig, denn die Winterstürme kommen. Diese haben schon im letzten Winter schwere Schäden angerichtet und mit herumfliegenden Teilen Passanten gefährdet. 

Warum die Stadt mit der Durchsetzung der Sicherungsverfügung fast ein Jahr wartet, bleibt allerdings das Geheimnis der Bürokratie. 




Unsere tollen Plakate mit den Schilller-Oper-Supportern (alle Motive hier) sind jetzt auch auf den Straßen und in Läden zu sehen! Hast du sie schon entdeckt?









Wollt ihr die Schiller-Oper unterstützen? Wir bringen unsere Plakate in euren Laden. Sagt Bescheid!
Die Plakate sind fertig! Die Bürgerinitiative zur Rettung der denkmalgeschützten Schiller-Oper im Herzen von St. Pauli macht mit einer Plakataktion die Hamburger Bevölkerung auf den Verfall des historisch wertvollen Gebäudes aufmerksam und ruft zu deren Erhalt auf.
Die insgesamt 16 Plakate werden als kultureller Beitrag am Sonnabend, den 17. August 2019 auf dem Wohlwillstraßenfest vorgestellt. An der Wand der ehemaligen Gewerbeschule vis à vis des Paulinenspielplatzes, bzw. gegenüber der “Kleinen Pause“ können die 50 x 70 cm großen Plakate bestaunt werden und gegen eine Spende kann jeder seine Lieblingsplakate der ersten fünf gedruckten Motive auch mitnehmen. Mit den Spenden wollen wir weitere Plakate drucken und kommende Aktionen finanzieren.
Kommt vorbei und nehmt ein Plakat mit!
Wir brauchen dich! Am Donnerstag wird der Fotograf Frank Egel ein großes Gruppenfoto vor der Schiller-Oper machen - dafür brauchen wir richtig viele Menschen. Viele, hunderte Schiller-Oper-Retter*innen!!!


Treffpunkt: 6. Juni um 19 Uhr an der Ecke beim Pantherhaus, Lerchenstr. 37. Komm vorbei und bring möglichst viele Unterstützer*innen mit! Teile diese Nachricht auf FB.
Mehr zu Frank und seinem Projekt "Bild des Tages" hier:
http://frankegelfoto.de/catch-of-the-day-bild-des-tages/ Frank Egel Photography
Am 24. Juni um 19:30 trifft sich die Ini im Pantherhaus, Lerchenstrasse 37. 

Wer für die Schiller-Oper aktiv werden will, ist herzlich eingeladen!


★ Elinor Schües (Denkmalrat Hamburg): Bedeutung des Denkmalschutzes für die Identität der Stadt


★ Niels Boeing (Journalist): Jede Planung muss mit den AnwohnerInnen beginnen!


★ Literarisches von Rolf Becker (Schauspieler)


Kommt und unterstützt uns! Die Schiller-Oper gehört zu St. Pauli und muss bleiben!

24.02.2019 Haus der Familie, Bei der Schilleroper 15, 15 - 18 Uhr


Immer wieder beschäftigen sich Studenten mit der Schiller-Oper. Immer wieder entstehen Ideen, von denen kaum jemand Notiz nimmt. Damit folgender Vorschlag von Tim Langerbeins zur Nutzung nicht ungesehen bleibt: sharing is caring. https://neues-schiller-theater.jimdofree.com/



Das Dranbleiben der vielen Unterstützer und unser stetiger Druck zeigen Wirkung: Die Kulturbehörde fordert die Eigentümerin mit einer Sicherungsverfügung auf, endlich den Verfall  der Schiller-Oper zu stoppen. Die denkmalgeschützte Stahlkonstruktion muss geschützt und das Dach repariert werden. Kommt die Eigentümerin der Aufforderung nicht nach, wird die Kulturbehörde die Sicherungsmaßnahmen ausführen lassen und der Eigentümerin in Rechnung stellen.

Nicht zuletzt die Schriftliche Kleine Anfrage der Bürgerschaftsabgeordneten Heike Sudmann (DIE LINKE) vom 13. Dezember 2018 hat wohl endlich zum Umdenken in dem skandalösen Verfallsprozess, der seit Jahren geduldet wird, geführt.

--> Ein Bericht des NDR 
--> Ein Artikel im Abendblatt von Sebastian Becht

Brief an den Architekten Max Dudler zu seinen Entwürfen für das Schiller-Oper-Gelände

Hintergrund: Am 24. November fand in Hamburg ein Architekturforum statt. Dort stellte der Architekt Max Dudler seine Entwürfe für das Gelände der Schiller-Oper vor. Es waren die Entwürfe für die Eigentümerin der Fläche, die Falko Droßmann 2017 – in scheinbar entschärfter Version – auf der Stadtteilversammlung im Namen der Eigentümerin gezeigt hatte. Kurz zusammengefasst soll die Schiller-Oper abgerissen und durch einen klobigen Rundbau aus Backstein ersetzt werden, daneben kommt ein alles überragendes Hochhaus mit 13 Stockwerken. 

Die Schiller-Oper-Initiative ist entsetzt. Nicht nur, dass die historische Schiller-Oper vollständig verschwinden würde, auch würde dieses hohe Gebäude wie ein Fremdkörper die komplette Nachbarschaft überragen. Die obersten 7 Geschosse würden somit einen freien Blick auf die Umgebung bieten und der Investor könnte für diese Flächen Preise aufrufen, die jeden bisherigen Gentrifizierungsschritt in den Schatten stellen würde. Anstatt dass die Politik dies abblockt, stellte sie das Konzept 2017 auch noch selbst den Bürgern vor...


Hamburg, den  17.12.2018
Sehr geehrter Herr Dudler 
                                                                           
wie wir -die Schilleroper-Initiative- erfahren haben, haben Sie auf dem Internationalen Architekturforum vom 22. - 24. November 2018 in Hamburg ein Architekturprojekt vorgestellt. Dies unter der Veranstaltungsankündigung: „Unter dem Motto 'Architektur – Baukultivierung der Stadt' werden aktuelle Architektur- und Stadtentwicklungsprojekte vorgestellt, die unser (Zusammen-)Leben in besonderer Weise prägen und Möglichkeiten zur Entfaltung der menschlichen Gesellschaft eröffnen“.

Diesen hehren Anspruch teilen wir durchaus. So mag das von Ihnen auf dieser Veranstaltung vorgestellte Bauprojekt - isoliert betrachtet - Charme haben.

Da wir in Ihrem vorgestellten Architekturprojekt aber unschwer eine Planung für ein Bauwerk auf dem Schilleroper-Areal an der Straße „Bei der Schilleroper“ in Hamburg, wiedererkennen, verflüchtigt sich der Charmegedanke und stimmt angesichts des Tagungsmottos mehr als nachdenklich. Ja, man kann richtig sauer werden.

Ihr Projekt für das Schilleroper-Areal setzt sich massiv über den für dieses Areal bestehenden Bebauungsplan hinweg. Das mag im Rahmen von Architektenträumen statthaft sein, stößt bei einer Vielzahl von Menschen aus der näheren und weiteren Umgebung aber auf  Entsetzen und ungläubiges Staunen: 13 statt der höchstens 6 Geschosse lt. Bebauungsplan?  Das würde in der Tat „unser (Zusammen)Leben in besonderer Weise prägen“. Diese Art von Prägung lehnen wir allerdings entschieden ab.

Wie es heißt, leiten Sie die Form des Gebäudeensembles für das Schilleroper-Areal aus einer mittelalterlichen Stadtstruktur ab. So weit zurück brauchen Sie u.E. gar nicht gehen. Uns würde es schon reichen, wenn Sie dem auf dem Gelände befindlichen Herzstück, einem Zirkus ähnelnden, denkmalgeschützten Stahlskelettbau / Rotunde aus dem Jahr 1890/1891 ein weiterhin öffentliches Leben ermöglichen würden. Das würde jedenfalls eine Chance bedeuten, „Möglichkeiten zur Entfaltung der menschlichen Gesellschaft (zu) eröffnen“.  

Hamburg ist bekannt für seine Knauserigkeit beim Erhalt historischer Stätten. Das Sie als renommierter Architekt dem noch „einen draufsetzen“ ist beklemmend.

Die Schilleroper mit ihrer Rotunde war Jahrzehnte - besser: über ein Jahrhundert - aus der Hamburger Kulturgeschichte nicht wegzudenken.

Diese Historie nicht zu würdigen und sie wieder zur Geltung zu bringen sondern mit einem Abriss endgültig zu Grabe zu tragen, müsste Jedermann und Jederfau das Herz bluten lassen. 
Das sollte auch für Architekten gelten.

Schilleroper Initiative


--> Infos zum Architekturforum und zur Selbstsicht des Architekten

Heute wurden im Nachgang zum Tag des offenen Denkmals über 120 Karten, adressiert an den Ersten Bürgermeister, Herrn Dr. Tschentscher, übergeben. Herr Alfeis vom Bürgerbüro der Senatskanzlei nahm sie in Empfang. 
Die Schiller-Oper-Initiative hatte die Karten zur Unterschrift an einem kleinen Informationstand neben der denkmalgeschützten Schiller-Oper in Hamburg St.Pauli ausgegeben und viele Besucher haben spontan unterschrieben. "Erhalten statt kaputt verwalten" und die Forderungen der Initiative waren vorgedruckt; die Bürger konnten noch eigene Punkte hinzufügen. 
Inzwischen ist die Rotunde der Schiller-Oper auf der europäischen Liste 'Sharing Heritage' aufgeführt und damit auch europaweit im Blick.
Die Rotunde der seit Jahren immer mehr verrottende Schiller-Oper muss dringend vor der Witterung geschützt werden. Dass der Abriss der Nebengebäude, nicht aber der Rotunde, erfolgen muss, diese durch eine fantasievolle Architektur mit sozialverträglicher Nutzung zu Wohle des Stadtteils ersetzt werden können, steht für die Initiative außer Frage. Leider hat die Besitzerin auf ein Gesprächsangebot bisher nicht reagiert.
Daraufhin hat die Schiller-Oper-Initiative zur Unterstützung ihrer Forderungen mehr als 5.100 Unterschriften gesammelt und im Juni der Bezirksversammlung übergeben. 
"Jetzt kommt langsam Bewegung in die Sache. Politik und Ämter spüren, dass sich öffentlich zunehmend Ärger über das bisherige Vorgehen aufbaut" sagt Ulrike Petersen von der Initiative. "Wir werden nicht aufgeben, aber weiter gesprächsbereit mit allen Akteuren bleiben" ergänzt Peter Keller. 
Dass gute Umsetzungsmöglichkeiten der Forderungen bestehen, zeigt auch eine städtebauliche Studie, des Hamburger Architekten Dirk Anders, welche bereits aus dem Jahr 2016 stammt und die erneut die Diskussion beleben kann.

Liebe Schiller-Oper Aktive und Unterstützer!

Der "Tag des offenen Denkmals" 2018 war ein voller Erfolg! Der Andrang bei unserem Info-Tisch unserer Postkarten-Aktion war groß. Es gingen zahlreiche Schiller-Oper-Stofftaschen, Bücher von Anke Rees und Broschüren des St. Pauli-Archivs über den Tisch. Die Einnahmen helfen bei der Finanzierung der weiteren Arbeit rund um die Schiller-Oper. 

Die Rundgänge von Gunhild vom St. Pauli Archiv waren sehr gut besucht und zahlreiche Teilnehmer sind anschließend zu Anke Rees Vortrag in das „Haus der Familie" gegangen. Vor den Rundgängen und nach den Vorträgen sind fast alle Besucher auch bei uns am Info-Stand und in das "Schiller-Wohnzimmer" des [monuments]-Projekts gekommen. Die Fotoschau der Schiller-Oper von Innen und die Plakate zur Historie des Gebäudes sowie unsere selbst gebackenen Kuchen lockten viele Interessierte in das Pantherhaus.

Bei der Postkarten-Aktion mit einem Aufruf an den ersten Bürgermeister Peter Tschentscher wurden über 100 Postkarten in unserem Postkasten eingeworfen und viele zum selbst Verschicken mitgenommen. Unter der Resolution der Ini war noch Platz für eigene Worte – hier eine kleine Auswahl an Wünschen und Forderungen der Besucher:

"Wohnzimmer für alle, statt Gewerberaum für wenige!"
"Vielfalt, Theater, Markt, Kino."
"Bürgerbeteiligung vor Investoren Interessen"
"Keine Missachtung des Denkmalschutz-Status (muss man auf diese Selbstverständlichkeit extra hinweisen??)“
"Veranstaltungsort"
"Kulturzentrum mit Wochenmarkt, Biomarkt usw., Veranstaltungen für Nachbarschaftsprojekte"
"Einmalig in Europa - retten!"
"Ideenfindung zur Nutzung unter Beteiligung der Öffentlichkeit!“
"Raum für Austausch schaffen!"
"Ich möchte in einer Stadt leben, die etwas von der Geschichte zeigt!"
"Wenn man sich durch die Schanze treiben lässt, kommt man immer bei der Schiller-Oper an. Ein Zufall? Ein magischer Ort, dessen Erhalt nötig ist!"

Großes Dankeschön an alle, die zum Gelingen beigetragen haben!











Wir laden Sie herzlich ein, am "Tag des offenen Denkmals" am 9. September 2018 unsere Aktionen rund um die Schiller-Oper zu besuchen!








TAG DES OFFENEN DENKMALS – PROGRAMM

Treffpunkt vor dem Haus der Familie

13 und 15 Uhr            Kurzrundgänge um die Schiller-Oper mit Gunhild Ohl-Hinz 
vom St. Pauli-Archiv e.V.

Im Veranstaltungsraum im Haus der Familie

13.30 und 15.30 Uhr   Kurzvorträge von Dr. Anke Rees
Stadtforschung und Kulturgeschichte: 
"Zirkusgebäude - Architekturen zum Vergnügen. Wieso die Schiller-Oper einzigartig ist und wie andere europäische Städte mit ähnlichen Bauten umgehen"

ab 12 Uhr                    Kaffee und Kuchen Büfett der Schiller-Oper-Ini 
Info-Stand, Schiller-Oper Büddel, die Geschichte der Schiller-Oper auf 10 Plakaten und Fotos der Schiller-Oper von Innen. 

Die Lerchendurchfahrt am Pantherhaus verwandelt sich in ein Nachbarschafts-Wohnzimmer
Architektur [HCU] und Design [HAW] Studierende stellen ihre Projektarbeit über die Schiller-Oper als Installation aus und laden dazu ein, gemeinsam die Vergangenheiten zu reflektieren, über die Zukunft zu spekulieren und kollektive Orte für sozial-politische Debatten zu eröffnen.

Vor und im Pantherhaus, Lerchenstr. 37




[monuments] 

Welche Bedeutung haben Monumente für uns?
Finden sie es gemeinsam mit uns heraus! Am  8. September ganztägig an der Schiller-Oper oder im Rahmen einer kostenlosen Bustour.

Studierende aus den Bereichen Design und Architektur intervenieren im öffentlichen Gedächtnis Hamburgs. An fünf Haltestellen wird die Gültigkeit von monumentalisierten Objekten, Bauwerken und Zeichen hinterfragt, die politische und ökonomische Machtverhältnisse im Stadtraum verankern.
Mit einer Tour durch Hamburg verknüpfen wir die einzelnen Interventionen und laden euch dazu ein, gemeinsam die Vergangenheiten zu reflektieren, über die Zukunft zu spekulieren und kollektive Orte für sozial-politische Debatten zu eröffnen.

Website: www.five-monuments.de

nachbarschafts-wohnzimmer

In  einem Interview von Horst Klingstein  (NDR) und Zeitzeugen wird der einst lebensfrohe Wellblechzirkus der heutigen Schiller-Oper als Wohnzimmer der gesamten Nachbarschaft bezeichnet. Das Konzept eines Wohnzimmers war zur damaligen Zeit, vor allem in den Arbeiterhaushalten St. Paulis und Altonas,  noch nicht verbreitet, da man es sich schlichtweg nicht leisten konnte. Auch heute scheint das Wohnzimmer wieder absolutes Luxusobjekt zu werden. Immer weniger Haushalte können sich bei stetig steigenden Quadratmeterpreisen „unfunktionalen“ Wohnraum leisten. Doch wo befindet sich heute das Nachbarschafts-Wohnzimmer?


field trip

Der field trip findet am 8. September zum Tag des offenen Denkmals statt und bringt euch an fünf denkwürdige Orte in Hamburg: Bauwerke, Statuen oder Kunstobjekte – sie alle dienen dazu, an Geschehnisse der Vergangeneheit zu erinnern. Die Projekte, Installationen und Interventionen von Design und Architektur Studierenden hinterfragen die Denkmäler auf Grundlage unserer Erinnerungskultur.

Start beim Bismarck-Denkmal
› field trip [ 1 ] 09:30 – 13:30 Uhr 
› field trip [ 2 ] 14:00 – 19:00 Uhr

Du kannst am field trip auf unterschiedlichste Weise teilnehmen:

> Kostenlose Plätze für die Bustour

> Nutze den HVV Guide für den field trip mit öffentlichen Verkehrsmitten

> Für alle Radfahrer haben wir einen bike guide zusammengestellt.

Im März 2007 hat Herr Prof. Lorenz im Auftrag der ‚Kulturbehörde – Denkmalschutzamt der Stadt Hamburg‘ eine „Bestandsdokumentation und Bauzustandsbewertung des Zirkusbaues von 1891“ erstellt.
Darin heißt es, dass „…eine auch langfristig wirksame Sicherung und Instandsetzung des historischen Stahltragwerks – dem auf den ersten Blick desolaten Zustand zum Trotz – mit klar begrenztem Aufwand realisierbar“ ist. Er bezifferte die Kosten auf etwa 400.000 Euro.
An Erhaltungs- als auch Sicherungsmaßnahmen ist seitdem erkennbar nichts geschehen!
Im April 2018 wurde das Gebäude im Auftrag der ‚Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen – Amt für Bauordnung und Hochbau‘ in einer gutachterlichen Stellungnahme von WK Consult GbR nach einer Begehung im Februar erneut beschrieben. 
Unter Berufung auf das Hamburgische Transparenzgesetz konnte auch diese Stellungnahme von der Initiative eingesehen und bewertet werden. Damit war die Initiative Schiller-Oper besser informiert als die Politiker, deren Anfrage in der Bürgerschaft von der Behörde negativ beschieden worden war. 
Im Wesentlichen kommt die Stellungnahme zu den gleichen Ergebnissen wie das Gutachten von Prof. Lorenz. Nur, dass sich die Lage verschlimmert hat und bei fehlender Instandsetzung und fehlenden Sicherungsmaßnahmen weiter verschlechtern wird. 
Die Instandhaltungskosten des Stahlbaus werden nunmehr, beeinflusst von der fortgeschrittenen Korrosion und den Kostensteigerungen bei Material und Arbeitseinsatz auf aufgerundet 1,5 Mio. Euro geschätzt. Die Formel, die zu dieser Höhe führt, erscheint allerdings mehr als fragwürdig. Unter Berücksichtigung der gleichen Kostensteigerungsfaktoren kommt die Initiative auf 980 Tsd. Euro. 
Mögen auch beide Zahlen hoch erscheinen, sind sie bei einer ideenreichen Architektur und einem Nutzungskonzept, welches die geforderten Punkte der Initiative beinhaltet, immer noch wirtschaftlich vertretbar! Auf jeden Fall dürfte hierdurch einer Erhaltung der Rotunde nichts im Wege stehen, zumal das Grundstück mit Wissen auf die denkmalgeschützte Rotunde und ihren Zustand erworben wurde!!!
Dass seit so vielen Jahren und im Wissen um die Beschaffenheit des Denkmals nichts geschehen ist, ist nicht zu rechtfertigen und inakzeptabel. Dieses kann nur einem „Vergessen“ der zuständigen Behörden, der Politiker und einem Abwarten der Eigentümerin mit Blick auf den Zerfall der Rotunde erklärt werden. 
Noch ist es nicht vergeblich eine Wende herbeizuführen! 
Die Rotunde, das wichtige Denkmal aus dem Jahre 1891, ist Instand zu setzen und zu sichern. Sollte hierfür durch die Eigentümerin nicht umgehend und umfassend belegbar etwas initiiert werden, sind Behörden und Politik aufgefordert sofortige Ersatzmaßnahmen einzuleiten.
Peter Keller                                                                                                                                     August 2018
Die von der Schiller-Oper-Initiative gestartete Petition zu Erhalt und Sanierung des Zirkusbaus sowie einer stadtteilbezogenen ergänzenden Bebauung und Nutzung ist ein voller Erfolg. Bis heute unterstützten 5.114 Personen die Forderungen, davon 2.572 aus Hamburg-Mitte.

Die Petition wurde am 21. Juni 21018 um 17.30 Uhr in der Bürgerstunde der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte den Abgeordneten übergeben. 

Ulrike Petersen von der Schiller-Oper-Initiative: „Der große Zuspruch zu unseren Forderungen zeigt, dass ein geräuschloses Aushebeln des Denkmalschutzes und ein Abriss nicht funktionieren werden. Zu viele Bürgerinnen und Bürger schauen genau hin, was mit der Schiller-Oper passiert. Die Bezirkspolitik und das Denkmalschutzamt müssen endlich den Verfall stoppen und die Öffentlichkeit beteiligen!“


Am 22. Juni erschien im Abendblatt ein Artikel dazu: Neue Hoffnung für die Schilleroper auf St. Pauli
Endlich steht es schwarz auf weiß: Die Schiller-Oper kann gerettet werden, ist aber in immer schlechterem Zustand. Es müssen dringend Maßnahmen zur Erhaltung und Sicherung des Denkmals unternommen werden!

Am 25. Juli 2017 kündigte Bezirksamtsleiter Falko Droßmann bei der Bürgerinfoveranstaltung auf St. Pauli an, dass ein weiteres Gutachten den baulichen Zustand und den Sanierungsaufwand der denkmalgeschützten Stahlkonstruktion ermitteln soll. Dies wurde notwendig, da dem ersten Gutachten von 2007 des Denkmalschutzamtes, das einen Erhalt vorsah, ein zweites der Eigentümerin gegenüberstand, das eine Sanierung für ökonomisch nicht vertretbar darstellte.

Die Stellungnahme von Anfang April 2018 wurde noch nicht abschließend veröffentlicht, liegt der Schiller-Oper-Initiative aber Dank des Transparenzgesetzes vor. Es wurde von der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen, Amt für Bauordnung und Hochbau, in Auftrag gegeben und von WK Consult Hamburg durchgeführt.

Die aktuelle Bewertung gründet sich auf ein Gutachten von 2007 sowie einer Begehung am 7.2.2018. Dabei waren die Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen, das Denkmalschutzamt, das Bezirksamt Hamburg-Mitte sowie Vertreter der Eigentümerin – die Schiller-Oper-Initiative war nicht eingeladen. Es wurden „stichprobenartig zugängliche Teile der Stahlbau-Konstruktion in Augenschein genommen.“ Allerdings: „Die höher liegenden Tragwerksteile sowie die Dachkonstruktion konnten ohne weitere Hilfsmittel nur vom fußläufig zugänglichen Manege-Boden begutachtet werden“.

Für die denkmalgeschützte Stahlkonstruktion wurde festgestellt, dass dieses „teilweise großflächig ungeschützt“ liegt und attestiert „Undichtigkeit im Dach“. Die Stahlbauteile des denkmalgeschützten Rundbaus weisen eine leichte bis verstärkte Korrosion auf.

Es wird eindeutig ausgeführt: „Die am gesamten Stahlbau deutlich erkennbare Korrosion lässt sich durch unzureichende Korrosionsschutzmaßnahmen, fehlende Wartung des Korrosionsschutzes in Verbindung mit Undichtigkeiten in der Dachhaut und fehlende Verglasungselemente im Lichtband erklären.“

Offensichtlich scheint es die Strategie der Eigentümer zu sein, sich unsichtbar zu machen und auf Zeit zu spielen, bis das Denkmal durch Witterungseinflüsse nicht mehr zu retten ist. Die Schiller-Oper-Initiative fordert seit langem ohne Erfolg einen ausreichenden Witterungsschutz des Baudenkmals, wie es das Gesetz verlangt. Währenddessen verfällt die Bausubstanz weiter, bis eine Erhaltung unwirtschaftlich wird und es einen Freibrief zum Abriss gibt. Dann verschwindet durch Wegducken und Trickserei ein weiteres geschichtsträchtiges, identitätsstiftendes Stück St. Pauli ohne jegliche Öffentlichkeitsbeteiligung. Unter den Augen und mit Billigung des Bezirksamts.

Die aktuelle gutachterliche Stellungnahme bescheinigt den „kritischen Zustand der denkmalgeschützten Stahlkonstruktion“. Die Schiller-Oper-Initiative fordert daher die Bezirkspolitik und das Denkmalschutzamt auf, unverzüglich für die Sicherung des einmaligen Baudenkmals zu sorgen sorgen – notfalls auch durch Ersatzmaßnahmen – und endlich einen integrativen Beteiligungsprozess zur zukünftigen stadtteilverträglichen Nutzung und Umgestaltung zu starten.
Seit Monaten sucht die Schiller-Oper-Initiative den Kontakt zur Eigentümerin des Gebäudes. Ohne Erfolg.

Anfang April äußerte die Schiller-Oper-Initiative in einem Brief an die Eigentümerin ihr Bedauern und ihre Enttäuschung darüber, zur Begehung des Gebäudes im Februar nicht eingeladen worden zu sein und erneuerte das Angebot eines Dialogs.


Der Brief im Wortlaut: 


Sehr geehrte Mareike Janssen, 
sehr geehrte Margitta Detjen, 
sehr geehrter Matthias Detjen,

wie Sie mit Sicherheit bereits von Falko Droßmann wissen, sind wir eine Initiative von Nachbar*innen aus
St. Pauli, die für den Erhalt der denkmalgeschützten Stahlkonstruktion der Schiller-Oper kämpft und sich für eine stadtteilgerechte Nutzung stark macht. Es wird Ihnen nicht entgangen sein, dass wir uns große Sorgen um die Zukunft der historischen Schiller-Oper machen, die sich, laut öffentlich einsehbarem Handelsregister-Auszug, in Ihrem Besitz befindet. Herr Droßmann hatte uns in den vergangenen zwei Jahren mehrfach eine persönliche Gesprächsmöglichkeit mit Ihnen und unserer Initiative in kleiner Runde in Aussicht gestellt. Aus welchem Grund es nie zu einem Dialog gekommen ist, wissen wir nicht.


Die Schiller-Oper ist ein für den Stadtteil prägendes und für viele Bewohner*innen St. Paulis identitätsstiftendes Gebäude. Klar ist, dass der derzeitige Zustand weder für eine sinnvolle Nutzung noch für die Menschen im Viertel akzeptabel ist – ein Konzept für eine Veränderung ist im Sinne aller. Die von Herrn Droßmann in Ihrem Namen vorgestellten Entwürfe eines Gebäudes, das der Schiller-Oper lediglich formal ähnelt, sind jedoch nicht geeignet, das historische Bauwerk zu ersetzen. Ein wichtiges und einmaliges Stück St. Pauli ginge unwiderruflich verloren.

Wir fordern einen partizipativen, ergebnisoffenen Dialogprozess mit den relevanten Stakeholdergruppen - Eigentümer*innen, Anwohner*innen, potentiellen Nutzer*innen, Historiker*innen, den politischen Gremien etc. – um Optionen zur Nutzung und architektonische Lösungen für eine gemeinsame Zukunft der Schiller-Oper zu erarbeiten.
Desweiteren fordern wir Sie auf, sofort den weiteren Verfall des Gebäudes aufzuhalten und für einen regelhaften Erhalt des Denkmals zu sorgen. Derzeit ist das Gebäude nicht winterfest. Wie Sie wissen, hat der letzte Sturm das Dach massiv abgedeckt und zu einer erheblichen Gefährdung des öffentlichen Raums sowie zu einer weiteren Schädigung des Gebäudes geführt.

Dass sich der Engagement für den Erhalt der historisch wertvollen Stahlkonstruktion lohnt, zeigt das große Interesse der Bevölkerung, von Fachleuten im In- und Ausland sowie anderen Initiativen im Viertel. Vor-Ort- Termine, wie die regelmäßigen Rundgänge, Veranstaltungen zum Tag des offenen Denkmals und Vorträge, wie kürzlich beim „Verein für Hamburgische Geschichte“, sind immer ausgebucht. Der Denkmalverein Hamburg und die Patriotische Gesellschaft setzen sich für den Erhalt der Schiller-Oper ein und mittlerweile ist die Schiller-Oper offiziell als qualifiziertes Projekt bei Sharing Heritage im Rahmen des Europäischen Kulturerbejahrs 2018 eingetragen. Dies alles bestärkt uns, weiter engagiert zu bleiben.

Mit Bedauern mussten wir feststellen, dass zu der Begehung am 7.2.2018 mit dem Bezirksamt und dem Denkmalschutzamt die Schiller-Oper-Initiative nicht eingeladen war.
Wir möchten Sie nun erneut und ganz persönlich darum bitten, sich bei einem Treffen mit uns über die Zukunft der Schiller-Oper auszutauschen.


Wir freuen uns auf einen zeitnahen Terminvorschlag und verbleiben mit freundlichen Grüße aus St. Pauli!

Ihre Schiller-Oper-Initiative 
April 2018



Auch darauf gab es bis heute keinerlei Reaktion von der Eigentümerin.Die Initiative von Anwohnern aus St. Pauli geht daher davon aus, dass an einem Dialog, wie von Bezirksamtsleiter Droßmann mehrfach angekündigt, kein Interesse besteht.

Gerade auf St. Pauli mit seinem traditionell starken Bürgerengagement, den Erfahrungen mit den Esso-Häusern und den aktuellen Diskussionen um die Zukunft der Gewerbeschule Werft & Hafen oder des Hinterhofs Bernstorffstraße 117 wirkt eine solche Haltung befremdlich und nicht zeitgemäß. Nicht zuletzt die erfolgreiche Petition zeigt, dass das öffentliche Interesse an der Schiller-Oper zu groß ist, um das Gespräch mit Bürgerinnen und Bürgern dauerhaft zu verweigern.
Am 7. Februar 2018, 18 Uhr lädt der Verein für Hamburgische Geschichte in Zusammenarbeit mit der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg zu folgendem Vortrag ein:

Dr. Anke Rees: „[…] gewiss ein gewagtes Unternehmen“ – die Schiller-Oper in Hamburg. Zur Geschichte eines europaweit einmaligen Gebäudes.

Einzigartig in Europa ist ein solcher Bau aus dem Fin de Siècle in kompletter Stahlskelettbauweise: Die Schiller-Oper. Sie wurde 1891 für den „Circus Busch“ errichtet und bis 1939 zudem als Theater und Oper genutzt. Danach nahm sie Kriegsgefangene, „Gastarbeiter“ und Asylsuchende auf. Die Schiller-Oper und die Diskurse um sie spiegeln die Geschichte Hamburgs und Deutschlands. Seit 2012 steht sie unter Denkmalschutz. Anke Rees, Historikerin und Kulturanthropologin, arbeitet freiberuflich, ist Fachredakteurin und Lehrbeauftragte der TU Hamburg-Harburg

Mittwoch, 7. Februar, 18 Uhr, Vortragssaal der Staatsbibliothek, Von-Melle-Park 3

Verein für Hamburgische Geschichte
Kattunbleiche 19 (Staatsarchiv)
22041 Hamburg
www.vfhg.de

Quelle: http://vfhg.de/veranstaltungen/vortraege-vhg.html
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