Am 16.10.2022 hat der von der Hamburger Kulturbehörde geförderte literarische Rundgang „Traurige Trümmer - erbauliche Kultur vor kaputter Kulisse“ stattgefunden und mit Musik und einer wunderbaren einer Lesung von Claire Walka - über Umformung. Materialermüdung. Spannungsrisse. Korrosion - die Schiller-Oper gewürdigt.
http://www.hamburgliestdraussen.de
Dringende Maßnahmen zum Erhalt der denkmalgeschützten Rotunde der Schiller-Oper:
Die Schilleroper-Initiative fordert den Senat auf, zum Korrosionsschutz und damit Erhaltung der denkmalgeschützten Rotunde der Schiller-Oper nach § 7 Abs. 6 des Hamburgischen Denkmalschutzgesetzes, endlich durchgreifende Maßnahmen zur Sicherung einzuleiten.
Da das Denkmalschutzamt bereits 2021 die Eigentümerin darauf hingewiesen hat, dass nach Abbruch der maroden Dachschalung ein Korrosionsschutz erforderlich sei und die Eigentümerin dem bis heute nicht nachkommt, ist eine sofortige Beauftragung durch die Stadt zu Lasten der Eigentümerin notwendig.
Das Zeitschinden und den seit Jahren immer unglaubwürdigeren Argumenten der Eigentümerin, einen Abriss zu erlangen, um maximalen Ertrag durch einen Neubau zu erhalten, darf nicht weiter nachgegeben werden!
Der Herbst hat mit viel Regen begonnen und die folgende winterliche Periode setzt dem Stahl weiter zu. Es duldet keinen weiteren Aufschub, der jede Sicherungsmaßnahme später weit aus teurer gestalten wird und der auf Abriss pokernden Eigentümerin in die Karten spielt.
Die Rotunde der Schiller-Oper muss erhalten und sichtbar bleiben.
Sie ist ein Denkmal, welches einzigartig im Stadtteil, in Hamburg und in Deutschland ist!
Wir fordern eine dem Denkmal würdige Nutzung!
Hamburg, den 29. September 2022
Die Schiller-Oper-Ini trifft sich jeden letzten Montag im Monat im Graue Panther-Haus in der Lerchenstraße 37.
Save the Date:
31. Oktober 2022, 19 Uhr
28. November 2022, 19 Uhr
Wer für die Schiller-Oper aktiv werden will, ist herzlich eingeladen!Auch dieses Jahr stand die Initiative mit einem Info-Tisch am 11. September am Tag des offenen Denkmals der Schiller-Oper zur Seite.
Einige der Besucher:innen des Rundgangs um die Schiller-Oper, organisiert und durchgeführt vom St. Pauli Archiv e.V., haben gemeinsam mit uns ein Foto nachgestellt, was im September 2019 vom Hamburger Fotograf Frank Egel vor der Schiller-Oper gemacht wurde.
der Abgeordneten Heike Sudmann (DIE LINKE) vom 01.08.2022
und Antwort des Senats
- Drucksache 22/8938 -
Betr.: Schiller-Oper – und jetzt?
Einleitung für die Fragen:
Mittlerweile ist das markante denkmalgeschützte Stahlgerüst der Schiller-Oper vollständig befreit von den Anbauten. Der letzte Akt war der Abbau der sog. Laterne. Seitdem tut sich jedoch nichts mehr.
Ich frage den Senat:
Frage 1: Hat es seit dem 07. Februar 2022 (dem Datum meiner zuletzt zur Schiller-Oper eingereichten Schriftlichen Kleinen Anfrage, Drs. 22/7295) Gespräche oder Schriftverkehr zwischen der Eigentümerin (bzw. ihren Beauftragten) und Vertreter:innen von Behörden? Wenn ja, bitte das jeweilige Datum, die jeweils Beteiligten sowie das jeweilige Thema, Ziel und Ergebnis (bzw. Genehmigung) nennen.
Frage 2: Sind aktuell Gespräche geplant bzw. terminiert? Wenn ja, bitte angeben welche, zu welchem Thema und mit welchem Ziel.
Frage 3: Welche der unter Nr. 1 und Nr. 2 genannten Gespräche oder Schriftverkehre wurden von der FHH und welche von der Eigentümerin initiiert?
Frage 4: Hat es Gespräche mit der Eigentümerin oder von ihr beauftragen Personen über den Neubau auf dem Gelände der Schiller-Oper mit Vertreter:innen der Freien und Hansestadt Hamburg gegeben? Falls ja, bitte das jeweilige Datum, die beteiligten Behördenbereiche und die jeweiligen Inhalte nennen.
Frage 5: Haben die zuständigen Behörden auf anderem Wege Informationen über den geplanten Neubau erhalten? Falls ja: wie und welche?
Ziel des Denkmalschutzamts ist, die denkmalgeschützte Stahlkonstruktion zu erhalten mit dem notwendigen Korrosionsschutz vor Ort (in situ), d.h.: ohne Abbau des Denkmals. Zwischen der Eigentümerschaft, den beauftragten Tragwerksplanern und dem Denkmalschutzamt besteht dazu ein fortgesetzter Austausch, im Einzelnen:
Zur Beschaffung digitaler Planunterlagen für die Kartierung der Schäden an der Stahlkonstruktion gab es einen intensiven Mailwechsel.
Am 5. Mai 2022 stellte der Tragwerksplaner, der als Sachverständiger für das Denkmalschutzamt die Baustelle während der Sicherung überwachte, dem Denkmalschutzamt im Auftrag der Eigentümerschaft die umfassende Beurteilung der Konstruktion durch den zweiten, durch die Eigentümerschaft beauftragten Tragwerkplaner zur Verfügung. Am 12. Mai 2022 wurde im Gespräch mit allen Beteiligten vom Tragwerkplaner der Eigentümerschaft mitgeteilt, dass aus seiner Sicht nur das Dachtragwerk erhalten bleiben könne. Das Denkmalschutzamt schlug vor, durch Restauratorinnen bzw. Restauratoren für Metallkonservierung eine fachliche Einschätzung zum Korrosionsschutz der Stahlkonstruktion vor Ort erstellen zu lassen. Die beiden Tragwerkplaner boten an, diese zu prüfen.
Am 2. Juni 2022 wurde mit allen o.g. Akteuren ein Ortstermin vereinbart, um unter Beteiligung einer Fachkraft eine erste Einschätzung einzuholen, ob ein Korrosionsschutz in situ weiterverfolgt werden solle. Die Eigentümerschaft teilte dabei und am 9. Juni 2022 schriftlich mit, dass sie den Abbau der Stahlkonstruktion für zwingend erforderlich hielte.
Am 10. Juni 2022 fand der Ortstermin mit allen o.g. Akteuren (außer dem Tragwerksplaner, der als Sachverständiger für das Denkmalschutzamt die Baustelle während der Sicherung überwachte), einer Restauratorin für Metallkonservierung und einem Nachbarn der Schilleroper, den die Eigentümerschaft hinzugezogen hat, statt. Die Restauratorin erläuterte die Möglichkeiten zum Korrosionsschutz vor Ort und bot die Aufstellung einer Kostenschätzung zu Händen der Eigentümerschaft an. Das Denkmalschutzamt stellte in Aussicht, die Kosten für die Kostenschätzung zu übernehmen.
Am 11. Juni 2022 wurde das Protokoll dieser Begehung durch den Tragwerksplaner der Eigentümerschaft vorgelegt, am 24. und 27. Juni 2022 nach Ergänzung durch das Denkmalschutzamt an die Teilnehmenden der Termine am 2. und 10. Juni 2022 versandt. Am 29. Juni 22022 antwortete die Eigentümerschaft, dass es für sie keine andere Lösung als den Abbau der Konstruktion gäbe
Am 5. Juli 2022 wurde beim zuständigen Bezirksamt ein digitaler Abbruchantrag für die denkmalgeschützte Stahlkonstruktion eingereicht, am 7. Juli wurde dazu eine Eingangsmitteilung mit Nachforderungen versandt.
Am 19. Juli 2022 fand ein Gespräch im Denkmalschutzamt statt. Die Eigentümerschaft bot an, bis Ende August 2022 einen Vorschlag zur Rostschutzbehandlung der Stahlkonstruktion (Vorgehensweise, Kosten) zu unterbreiten. Die damit beauftragte Firma solle aufzeigen, weshalb der Rostschutz vor Ort nicht erfolgen könne, wieso die Stahlkonstruktion abgebaut werden müsse und warum nur ein Nachbau sinnhaft sei. Die Eigentümerschaft wolle die historische Stahlkonstruktion nicht erhalten, weil diese aus ihrer Sicht abgängig sei. Sie wolle auf dem Grundstück einen Neubau errichten mit Integration einer Dachkonstruktion, die an die Stahlkonstruktion erinnere. Den Vorschlag des Denkmalschutzamtes, einen Austausch in erweiterter Runde mit dem Bezirk und mit der Leitung der für den Denkmalschutz zuständigen Behörde zur Weiterentwicklung des Grundstücks unter Erhaltung der denkmalgeschützten Stahlkonstruktion aufzunehmen, lehnte die Eigentümerschaft ab.
Am 27. Juli 2022 erhielt das Denkmalschutzamt eine Zuschrift der Eigentümerschaft mit dem Inhalt, dass sie sich ein Angebot für einen Korrosionsschutz erstellen lasse, welches ebenfalls den Abbau für erforderlich hielte. Außerdem wurde die angedachte Neuplanung anstelle des Stahlskeletts, die dessen Merkmale jedoch aufnähme, beschrieben. Am 28. Juli 2022 folgte eine Zuschrift mit der Mitteilung, dass die Stahlkonstruktion technisch und wirtschaftlich nicht erhalten werden könne. Die Stahlkonstruktion habe keine denkmalfähigen und somit schützenwerten Merkmale. Vorgesehen sei, Wohnungen für betreutes Wohnen, eine Tiefgarage und Flächen für stadtteilverträgliches Kleingewerbe zu bauen. Es sei ein Baukörper vorgesehen, der die innere Form des Zirkusrunds aufnimmt und eine öffentliche Zugänglichkeit dieses Bereiches erlaubt. Die Aufnahme typischer Merkmale der Schilleroper für die Dachkonstruktion sei vorgesehen.
Weitere Gespräche sind aktuell nicht terminiert.
Vorbemerkung: Auf ihrer Homepage https://www.schilleroper.com/was-passiert-mit-der-schilleroper/ schreibt die Schilleroper Objekt GmbH (Stand 01.8.22):
„Wir planen besonderen Wohnraum für ältere Menschen zu schaffen. Unsere Pläne legen wir den zuständigen Behörden vor; wir warten auf Termine.“
Frage 6: Was für Pläne wurden wann welchen Behörden vorgelegt? Bitte den jeweiligen Inhalt, das jeweilige Datum und den jeweiligen Bearbeitungssachstand angeben.
Siehe Antwort zu 1 bis 5.
Frage 7: Liegen Voranfragen, Vorbescheidsanträge, Bauanträge oder andere Anträge für einen Neubau auf dem Gelände der Schiller-Oper vor? Falls ja, bitte das jeweilige Datum, den jeweiligen Inhalt und den Bearbeitungsstand (Vorbescheid, Baugenehmigung etc.) aufführen. Falls eine Baugenehmigung vorliegt: Seit wann und mit welchen konkreten Inhalten, Auflagen und Terminsetzungen?
Frage 8: Wurden vorbereitende Baumaßnahmen für einen Neubau genehmigt? Wenn ja, wann und welche?
Nein.
Frage 9: Wenn noch keine Baugenehmigung vorliegt, wie ist der Stand der Verhandlungen zwischen der Eigentümerin (bzw. ihren ggfs. Beauftragten), der zuständigen Behörde und dem Denkmalschutzamt?
Frage 10: Welche konkreten Maßnahmen wurden/werden zum Schutz der Stahlkonstruktion unternommen, auch in Vorbereitung weiterer Bauarbeiten? Bitte auch angeben, ob der in Drs. 22/7295, Nr. 9 angesprochene Korrosionsschutz mittlerweile erfolgte.
Siehe Antwort zu 1 bis 5.
Frage 11: Welche aktuellen Anforderungen und/oder Auflagen gibt es von der FHH zum Schutz bzw. zur weiteren Erhaltung des Denkmals? Bitte jeweils einzeln und ggfs. mit erfolgten Fristsetzungen und dem aktuellen Stand aufführen.
Das Denkmalschutzamt hatte bereits 2021 darauf hingewiesen, dass nach Abbau der maroden Dachschalung ein Korrosionsschutz erforderlich sei. Es wurde davon ausgegangen, dass der Rostschutz im Rahmen des Gesamtprojekts erfolgen kann. Zu den Vereinbarungen siehe Antwort zu 1 bis 5. Bei Untätigkeit greift § 7 Abs. 6 des Hamburgischen Denkmalschutzgesetzes.
9. August 2022
EINLADUNG
Sonntag 12.09.2021 - Tag des offenen Denkmals
Die Schiller-Oper wie vor 130 Jahren! Die Stahlkonstruktion fast komplett freigestellt!
Am Tag des offnen Denkmals, wird es um 15:00 Uhr einen Schiller-Oper-Rundgang geführt vom St. Pauli Archiv geben. Der historische Rundgang wird mit Gesangeinlagen der Sopranistin Janina Schöder begleitet.
Im Anschluss ab ca. 16:30 Uhr spielt das Duo "Himmlisches Vergnügen" (Ele Grim, Geige und Krischa Weber, Chello), es singt Janina Schröder und es gibt Redebeiträge von St. Pauli Code jetzt! und der Schiller-Oper-Initiative. Ende gegen 18:30/19:00 Uhr.
Wir haben wieder bunte Schiller-Oper Stoffbeutel, die wir gegen eine Spende abgeben und das Buch von Dr. Anke Rees, "Die Schiller-Oper in Hamburg".
Aus hygenischen Gründen wird es keine Getränke oder Speisen geben und auch keinen Zugang zum Pantherhaus geben.
Wir freuen uns auf Euch!
Es ist auch schon fast bemitleidenswert, wie die Investorin Frau Janssen seit Jahren mit einem Sahnestück mitten im Herzen eines so bunten und kreativen Stadtteils umgeht.
So viel hätten wir gemeinsam im Stadtteil erreichen können. Ja sogar einen Namen hätte sie sich machen können. Eine Investorin, die es wirklich anders macht. Aber, der letzte Versuch durch Bauarbeiten dem Denkmal zuzusetzen ist dabei nur ein weiterer Hilfeschrei eines Systems, das langweiliger und konservierender kaum sein könnte. Sie geben Hamburg kein bisschen Zukunft zurück, wie sie es auf ihrer Homepage schreiben.
Die Schiller-Oper trotzt! Oder um es in den Worten von Kettcar zu sagen, so lange die Frau noch singt, ist die Oper nicht zu Ende. Sie singt noch!
Frau Janssen reden sie mit den Anwohnern, wie sie es auf ihrer Website schreiben. Hören sie auf Plakate mit Repliken glücklicher Menschen zu drucken. Teilen sie ihre Pläne mit der Öffentlichkeit und suchen sie endlich den Schulterschluss.
Stellen Sie sich am Tag des offenen Denkmals, am 12.09., den Fragen der Anwohner_innen. Sie finden bestimmt sehr viele Anwohner_innen, ab 15:00 Uhr zum Rundgang und Musik zum Ausklang bis 19:00 Uhr.
Abriss durch die Hintertür?
Die Faktenlage: Wie aus der Senatsantwort auf eine SKA der Abgeordneten Heike Sudmann hervorgeht (Drucksache 22/3286, im Wortlaut hier), hat die Eigentümerin der Schiller-Oper am 21. Januar 2021 einen Bauanatrag zum Rückbau der nicht denkmalgeschützten Teile der Schiller-Oper gestellt. Am 26. Januar folgte ein Antrag auf denkmalrechtliche Genehmigung eines Abbruchs der sogenannten „Anbauten“, welche die denkmalgeschützte Stahlkonstruktion umgeben, sowie der Dacheindeckung. Das Denkmalschutzamt stellte am 8. Februar Nachforderungen.
Die Schiller-Oper-Initiative befürchtet das Schlimmste – dass auch die denkmalgeschützte Rotunde dem Abbruch der steinernen Bauten rund um die Stahlkonstruktion zum Opfer fällt.
Teile der Stahlkonstruktion sind durch den jahrelangen, bewusst in Kauf genommenen Verfall sowie zahlreiche Umbauten in der Geschichte der Schiller-Oper auf das umgebende Mauerwerk als Stütze angewiesen. In einem aus dem Jahr 2007 (hier im Anhang) heißt es dazu:
Durch den Verlust zahlreicher Aussteifungselemente ist die Stabilität der Bestandsstützen insbesondere des Hauptdaches wesentlich beeinträchtigt. So ist in den Achsen I und IV die Aussteifung der Haupt- und Pultdachstützen nur noch konstruktiv durch das Mauerwerk der Bühnenwand gesichert.
Da die Eigentümerin in den letzten Jahren systematisch jegliche Schutzmaßnahmen für die Schiller-Oper verhindert hat, dürfte sich der Zustand und die Tragfähigkeit seit dem Gutachten 2007 weiter stark verschlechtert haben. Auch schützen die umgebenden Gebäudeteile die empfindliche Rotunde vor Windlasten, denen sie ansonsten gerade im Winter ausgesetzt wäre. Und nicht zuletzt sind die Erschütterungen beim Einsatz von Baugerät für den Abbruch eine direkte Bedrohung für die Stahlkonstruktion.
Die Chancen, dass der einmalige stählerne Zirkusbau einen Abbruch der umliegenden Gebäude nicht überleben würde, stehen also gut. Somit wäre die Eigentümerin durch die Hintertür endlich doch die ganze Schiller-Oper los, wie sie es bereits im März 2017 im veröffentlichten Entwurf geplant hatte, und könnte das Filetgrundstück komplett neu bebauen.
Wir fordern das Denkmalschutzamt und den Bezirk auf, diesem riskanten und durchschaubaren Spiel ein Ende zu setzen – und endlich den Erhalt des Denkmals durchzusetzen! Und wie geplant im Frühjahr mit den Sicherungsmaßnahmen an der Rotunde zu beginnen.
Die Schiller-Oper-Initiative und die Nachbarschaft geben nicht auf: Gerade angesichts dieser konkreten Bedrohung finden weiterhin jeden Donnerstag um 18 Uhr Mahnwachen an der Schiller-Oper statt, um auf das vergessene Wahrzeichen von St. Pauli und hinzuweisen. Der 130 Jahre alte Zirkusbau steht mit seiner wechselhaften Geschichte wie kaum ein anderes Gebäude für die Zeiten und Facetten des ganzen Viertels.
Schiller-Oper-Initiative,
2. März 2021
+++ Mahnwachen immer Donnerstag 18 Uhr vor der Schiller-Oper +++ Komm vorbei und unterstütze uns! +++
Wieder ein Winter ohne Schutz für die Schiller-Oper. Wieder ein Winter, an dem die Eigentümerin damit durchkommt. Die von der Stadt im Juni gesetzte Frist, mit Sicherungsmaßnahmen für das Denkmal zu beginnen, scheint die Eigentümerin wieder verstreichen zu lassen. Ein Bauantrag dafür lag am 27. November noch nicht vor, wie aus der Senatsantwort auf eine SKA der Abgeordneten Heike Sudmann hervorgeht. Die Eigentümerin spielt auf Zeit bis die Schiller-Oper irgendwann zusammenbricht und das Filetgrundstück frei wird. Sie hofft wohl, dass die Schiller-Oper einfach vergessen wird.
Nicht mit uns! Die Schiller-Oper Initiative hält seit dem 3. Dezember, dem Tag des ersten Schnees auf St. Pauli, jeden Donnerstag um 18 Uhr Mahnwache vor dem Gebäude.
Chris Freitas von der Schiller-Oper-Initiative:
„Mit unseren Mahnwachen sorgen wir dafür, dass die Schiller-Oper in den Augen und Köpfen der Hamburger Bürger*innen bleibt. Still dem geplanten Verfall zusehen – nicht mit uns! Es reicht, dass die Stadt das Gezocke der Eigentümerin mit einem Denkmal toleriert.“
Besonders pikant: Laut der Senatsantwort auf die SKA von Heike Sudmann, fanden seit der Fristsetzung drei Gespräche des Denkmalschutzamts und ein Gespräch des Bezirksamts mit der Eigentümerin sowie „verschiedene Gespräche mit wechselnden Teilnehmern…, die nicht dokumentiert wurden.“ statt. Ergebnis: „Es gab jeweils keine Vereinbarungen oder konkreten Ergebnisse.“ Man hat das Gefühl, die Eigentümerin führt die Stadt weiter durch die Manege.
Scheinbar bereiten Denkmalschutzamt und Bezirk nun die zwangsweise Sicherung nach dem Verstreichen der Frist am 31. Dezember vor. Ab 1. Januar kann das Bezirksamt zeigen, ob auch hier noch das Primat der Politik gilt.
Da der Investor bis zum 28.2 kein Sicherungskonzept vorgelegt hat, greift der Senat durch. Die Schiller-Oper soll gesichert werden. Auf Kosten der Eigentümerin.
Hier die Artikel der TAZ, MOPO, des NDR und Abendblatt.
Spekulation mit Rostlaube
https://taz.de/Denkmalgeschuetzte-Schilleroper/!5666352/
Schilleroper Ultimatum läuft ab – Stadt steht mit „Zwangsmaßnahmen“ bereit
https://www.mopo.de/hamburg/schilleroper-ultimatum-laeuft-ab---stadt-steht-mit--zwangsmassnahmen--bereit-33491376?dmcid=sm_fb&fbclid=IwAR1OVePpfH3LFMcanLVFXvCXe3b02_Url_kTRzk0Nbo-BDVb3HJEN3RGnME
Sicherungsmaßnahmen für Schiller-Oper geplant
https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Sicherungsmassnahmen-fuer-Schiller-Oper-geplant,schilleroper290.html?fbclid=IwAR10eHrOXbBVaNWMN4cRcgUWTdGI_zHwZgIvBVSfke4oOoRDvlb3BnqTb6U
Ultimatum abgelaufen: So geht es mit der Schilleroper weiter
https://www.abendblatt.de/hamburg/article228049767/Ultimatum-abgelaufen-So-geht-es-mit-der-Schilleroper-weiter.htm

Im lebendigen Genter Stadtteil De Krook steht der1885 errichtete und jahrelang vernachlässigte Wintercircus, der wie die Schilleroper zu dem Typ europäischer Rundtheater gehört. Er wurde bereits 2005 an die Stadt verkauft und nun bis 2020 wieder aufgebaut.
Zwei Mitglieder der Schiller-Oper-Initiative sind nach Gent gefahren und haben am 31.10.2019 das Gebäude - derzeit eine riesige Baustelle - besichtigen und mit einem Vertreter von SOGENT, der Stadtentwicklungsgesellschaft über die Geschichte, den Aufbau und die zukünftige Nutzung gesprochen. Geplant ist eine kleinteilige Nutzung des Gebäudes u.a. mit Büros für Start-ups, Kommunikationsräumen, Cafés, nicht kommerziell ausgerichtete Shops und einem Konzertsaal im Untergeschoss. Die große Freifläche im Zentrum des Rundbaus unter dem faszinierenden Kuppeldach soll für der Öffentlichkeit vorbehalten bleiben, auch die Dachterrasse mit Blick auf Gent.
Was kann Hamburg von Gent lernen?
Die 1891 für den Circus Busch errichtete, heute denkmalgeschützte Schilleroper verfällt seit vielen Jahren. Dieses Schicksal teilte auch der 1885 errichtete "Wintercircus" in Gent, der wie die Schilleroper zu dem Typ europäischer Rundtheater gehört. Nach langer Vernachlässigung ist er in den Besitz der Stadt übergegangen und wird bis 2022 saniert. An einem Vortrags- und Diskussionsabend in der Patriotischen Gesellschaft wollen wir am Beispiel des „Wintercircus“ Zukunftsperspektiven der Schiller-Oper erörtern.
Programm
Begrüßung: Christian Kottmeier
Einleitung:
Dr. Jörg Schilling (Arbeitskreis Denkmalschutz)
Ulrike Petersen (Schiller-Oper-Initiative)
Vortrag: Bernhard Ottevaere (Wintercircus Gent)
Diskussionsrunde:
Bernard Ottevaere (Wintercircus Gent)
Franz-Josef Höing (Oberbaudirektor Hamburg)
Dr. Anke Rees (Kulturhistorikerin)
Kristina Sassenscheidt (Geschäftsführerin Denkmalverein Hamburg)
Rainer Schmidt (Schiller-Oper-Initiative)
Andreas Kellner (Leiter Denkmalschutzamt)
Moderation: Christian Kottmeier
Publikumsfragen
Konzept:
Ulrike Petersen (Schiller-Oper-Initiative), Dr. Jörg Schilling (Arbeitskreis Denkmalschutz)
Anmeldung
Wollt ihr die Schiller-Oper unterstützen? Wir bringen unsere Plakate in euren Laden. Sagt Bescheid!