Anwohner-Ini Schiller-Oper
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EINLADUNG 

Sonntag 12.09.2021 - Tag des offenen Denkmals

Die Schiller-Oper wie vor 130 Jahren! Die Stahlkonstruktion fast komplett freigestellt!

Am Tag des offnen Denkmals, wird es um 15:00 Uhr einen Schiller-Oper-Rundgang geführt vom St. Pauli Archiv geben. Der historische Rundgang wird mit Gesangeinlagen der Sopranistin Janina Schöder begleitet.

Im Anschluss ab ca. 16:30 Uhr spielt das Duo "Himmlisches Vergnügen" (Ele Grim, Geige und Krischa Weber, Chello), es singt Janina Schröder und es gibt Redebeiträge von St. Pauli Code jetzt! und der Schiller-Oper-Initiative. Ende gegen 18:30/19:00 Uhr.



Wir haben wieder bunte Schiller-Oper Stoffbeutel, die wir gegen eine Spende abgeben und das Buch von Dr. Anke Rees, "Die Schiller-Oper in Hamburg".

Aus hygenischen Gründen wird es keine Getränke oder Speisen geben und auch keinen Zugang zum Pantherhaus geben. 

Wir freuen uns auf Euch! 



Dank unserer aufmerksamen Nachbarn, welche beobachten konnten, wie rabiat die Abrissarbeiter mit unserer Schiller-Oper umgehen, wurde ein vorübergehender Baustopp erreicht. Wir finden das super! 
Es ist auch schon fast bemitleidenswert, wie die Investorin Frau Janssen seit Jahren mit einem Sahnestück mitten im Herzen eines so bunten und kreativen Stadtteils umgeht.

Anstatt den Schulterschluss mit Anwohnern und Politik zu suchen, wird immer wieder verschleppt und die Öffentlichkeit durch fadenscheinige Flyer und Webauftritte in die Irre geführt.

So viel hätten wir gemeinsam im Stadtteil erreichen können. Ja sogar einen Namen hätte sie sich machen können. Eine Investorin, die es wirklich anders macht. Aber, der letzte Versuch durch Bauarbeiten dem Denkmal zuzusetzen ist dabei nur ein weiterer Hilfeschrei eines Systems, das langweiliger und konservierender kaum sein könnte. Sie geben Hamburg kein bisschen Zukunft zurück, wie sie es auf ihrer Homepage schreiben.


Die Schiller-Oper trotzt! Oder um es in den Worten von Kettcar zu sagen, so lange die Frau noch singt, ist die Oper nicht zu Ende. Sie singt noch!

Frau Janssen reden sie mit den Anwohnern, wie sie es auf ihrer Website schreiben. Hören sie auf Plakate mit Repliken glücklicher Menschen zu drucken. Teilen sie ihre Pläne mit der Öffentlichkeit und suchen sie endlich den Schulterschluss.

Stellen Sie sich am Tag des offenen Denkmals, am 12.09., den Fragen der Anwohner_innen. Sie finden bestimmt sehr viele Anwohner_innen, ab 15:00 Uhr zum Rundgang und Musik zum Ausklang bis 19:00 Uhr.








Hamburg 1 berichtet im Stadtgespräch von der Schiller-Oper und hat keine Mühen gescheut auch Aufnahmen aus der Luft zu machen. Seht selbst: https://hamburg1.de/news/14201





Pressemitteilung der Schiller-Oper-Initiative 

Abriss durch die Hintertür?

Die Faktenlage: Wie aus der Senatsantwort auf eine SKA der Abgeordneten Heike  Sudmann hervorgeht (Drucksache 22/3286, im Wortlaut hier), hat die Eigentümerin  der Schiller-Oper am 21. Januar 2021 einen Bauanatrag zum Rückbau der nicht  denkmalgeschützten Teile der Schiller-Oper gestellt. Am 26. Januar folgte ein  Antrag auf denkmalrechtliche Genehmigung eines Abbruchs der sogenannten  „Anbauten“, welche die denkmalgeschützte Stahlkonstruktion umgeben, sowie der  Dacheindeckung. Das Denkmalschutzamt stellte am 8. Februar Nachforderungen.  

Die Schiller-Oper-Initiative befürchtet das Schlimmste – dass auch die  denkmalgeschützte Rotunde dem Abbruch der steinernen Bauten rund um die  Stahlkonstruktion zum Opfer fällt.  

Teile der Stahlkonstruktion sind durch den jahrelangen, bewusst in Kauf genommenen  Verfall sowie zahlreiche Umbauten in der Geschichte der Schiller-Oper auf das  umgebende Mauerwerk als Stütze angewiesen. In einem aus dem Jahr 2007 (hier im  Anhang) heißt es dazu:  

Durch den Verlust zahlreicher Aussteifungselemente ist die Stabilität der  Bestandsstützen insbesondere des Hauptdaches wesentlich beeinträchtigt. So ist in  den Achsen I und IV die Aussteifung der Haupt- und Pultdachstützen nur noch  konstruktiv durch das Mauerwerk der Bühnenwand gesichert.  

Da die Eigentümerin in den letzten Jahren systematisch jegliche Schutzmaßnahmen  für die Schiller-Oper verhindert hat, dürfte sich der Zustand und die Tragfähigkeit seit  dem Gutachten 2007 weiter stark verschlechtert haben. Auch schützen die  umgebenden Gebäudeteile die empfindliche Rotunde vor Windlasten, denen sie  ansonsten gerade im Winter ausgesetzt wäre. Und nicht zuletzt sind die  Erschütterungen beim Einsatz von Baugerät für den Abbruch eine direkte Bedrohung  für die Stahlkonstruktion.  

Die Chancen, dass der einmalige stählerne Zirkusbau einen Abbruch der umliegenden  Gebäude nicht überleben würde, stehen also gut. Somit wäre die Eigentümerin durch  die Hintertür endlich doch die ganze Schiller-Oper los, wie sie es bereits im März 2017  im veröffentlichten Entwurf geplant hatte, und könnte das Filetgrundstück komplett neu  bebauen.  

Wir fordern das Denkmalschutzamt und den Bezirk auf, diesem riskanten und  durchschaubaren Spiel ein Ende zu setzen – und endlich den Erhalt des Denkmals  durchzusetzen! Und wie geplant im Frühjahr mit den Sicherungsmaßnahmen an der  Rotunde zu beginnen.

Die Schiller-Oper-Initiative und die Nachbarschaft geben nicht auf: Gerade angesichts  dieser konkreten Bedrohung finden weiterhin jeden Donnerstag um 18 Uhr  Mahnwachen an der Schiller-Oper statt, um auf das vergessene Wahrzeichen von  St. Pauli und hinzuweisen. Der 130 Jahre alte Zirkusbau steht mit seiner  wechselhaften Geschichte wie kaum ein anderes Gebäude für die Zeiten und Facetten  des ganzen Viertels.  

Schiller-Oper-Initiative, 

2. März 2021

 

+++ Mahnwachen immer Donnerstag 18 Uhr vor der Schiller-Oper +++ Komm vorbei und unterstütze uns! +++

Wieder ein Winter ohne Schutz für die Schiller-Oper. Wieder ein Winter, an dem die Eigentümerin damit durchkommt. Die von der Stadt im Juni gesetzte Frist, mit Sicherungsmaßnahmen für das Denkmal zu beginnen, scheint die Eigentümerin wieder verstreichen zu lassen. Ein Bauantrag dafür lag am 27. November noch nicht vor, wie aus der Senatsantwort auf eine SKA der Abgeordneten Heike Sudmann hervorgeht. Die Eigentümerin spielt auf Zeit bis die Schiller-Oper irgendwann zusammenbricht und das Filetgrundstück frei wird. Sie hofft wohl, dass die Schiller-Oper einfach vergessen wird. 

Nicht mit uns! Die Schiller-Oper Initiative hält seit dem 3. Dezember, dem Tag des ersten Schnees auf St. Pauli, jeden Donnerstag um 18 Uhr Mahnwache vor dem Gebäude. 




 Chris Freitas von der Schiller-Oper-Initiative: 

„Mit unseren Mahnwachen sorgen wir dafür, dass die Schiller-Oper in den Augen und Köpfen der Hamburger Bürger*innen bleibt. Still dem geplanten Verfall zusehen – nicht mit uns! Es reicht, dass die Stadt das Gezocke der Eigentümerin mit einem Denkmal toleriert.“

 

Besonders pikant: Laut der Senatsantwort auf die SKA von Heike Sudmann, fanden seit der Fristsetzung drei Gespräche des Denkmalschutzamts und ein Gespräch des Bezirksamts mit der Eigentümerin sowie „verschiedene Gespräche mit wechselnden Teilnehmern…, die nicht dokumentiert wurden.“ statt. Ergebnis: „Es gab jeweils keine Vereinbarungen oder konkreten Ergebnisse.“ Man hat das Gefühl, die Eigentümerin führt die Stadt weiter durch die Manege. 

 

Scheinbar bereiten Denkmalschutzamt und Bezirk nun die zwangsweise Sicherung nach dem Verstreichen der Frist am 31. Dezember vor. Ab 1. Januar kann das Bezirksamt zeigen, ob auch hier noch das Primat der Politik gilt. 



Da der Investor bis zum 28.2 kein Sicherungskonzept vorgelegt hat, greift der Senat durch. Die Schiller-Oper soll gesichert werden. Auf Kosten der Eigentümerin.


Hier die Artikel der TAZ, MOPO, des NDR und Abendblatt. 

Spekulation mit Rostlaube
https://taz.de/Denkmalgeschuetzte-Schilleroper/!5666352/

Schilleroper Ultimatum läuft ab – Stadt steht mit „Zwangsmaßnahmen“ bereit
https://www.mopo.de/hamburg/schilleroper-ultimatum-laeuft-ab---stadt-steht-mit--zwangsmassnahmen--bereit-33491376?dmcid=sm_fb&fbclid=IwAR1OVePpfH3LFMcanLVFXvCXe3b02_Url_kTRzk0Nbo-BDVb3HJEN3RGnME

Sicherungsmaßnahmen für Schiller-Oper geplant
https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Sicherungsmassnahmen-fuer-Schiller-Oper-geplant,schilleroper290.html?fbclid=IwAR10eHrOXbBVaNWMN4cRcgUWTdGI_zHwZgIvBVSfke4oOoRDvlb3BnqTb6U

Ultimatum abgelaufen: So geht es mit der Schilleroper weiter
https://www.abendblatt.de/hamburg/article228049767/Ultimatum-abgelaufen-So-geht-es-mit-der-Schilleroper-weiter.htm
Hier noch den vollständigen Diskussionsverlauf der Veranstaltung.

2020 kann das entscheidende Jahr für die Schiller-Oper werden. Kämpft mit uns weiter für den Erhalt dieses wichtigen Stück St. Pauli! Was wäre unser Viertel ohne solche prägenden Gebäude?
Keine Fotobeschreibung verfügbar.


Im lebendigen Genter Stadtteil De Krook steht der1885 errichtete und jahrelang vernachlässigte Wintercircus, der wie die Schilleroper zu dem Typ europäischer Rundtheater gehört. Er wurde bereits 2005 an die Stadt verkauft und nun bis 2020 wieder aufgebaut.

Zwei Mitglieder der Schiller-Oper-Initiative sind nach Gent gefahren und haben am 31.10.2019 das Gebäude - derzeit eine riesige Baustelle - besichtigen und mit einem Vertreter von SOGENT, der Stadtentwicklungsgesellschaft über die Geschichte, den Aufbau und die zukünftige Nutzung gesprochen. Geplant ist eine kleinteilige Nutzung des Gebäudes u.a. mit Büros für Start-ups, Kommunikationsräumen, Cafés, nicht kommerziell ausgerichtete Shops und einem Konzertsaal im Untergeschoss. Die große Freifläche im Zentrum des Rundbaus unter dem faszinierenden Kuppeldach soll für der Öffentlichkeit vorbehalten bleiben, auch die Dachterrasse mit Blick auf Gent.

Möchten Sie mehr zum Wintercircus und zur nach wie vor prekären Situation der Schiller-Oper erfahren, dann kommen Sie am 9.12.2019 um 18.30 Uhr in die Patriotische Gesellschaft. 

Hier der Link zur Veranstaltung: https://www.patriotische-gesellschaft.de/de/aktuelles/veranstaltungen/veranstaltungen-aktuell






Anmeldung

Was kann Hamburg von Gent lernen?
Die 1891 für den Circus Busch errichtete, heute denkmalgeschützte Schilleroper verfällt seit vielen Jahren. Dieses Schicksal teilte auch der 1885 errichtete "Wintercircus" in Gent, der wie die Schilleroper zu dem Typ europäischer Rundtheater gehört. Nach langer Vernachlässigung ist er in den Besitz der Stadt übergegangen und wird bis 2022 saniert. 
An einem Vortrags- und Diskussionsabend in der Patriotischen Gesellschaft wollen wir am Beispiel des „Wintercircus“ Zukunftsperspektiven der Schiller-Oper erörtern.


Programm


Begrüßung: Christian Kottmeier


Einleitung:
Dr. Jörg Schilling (Arbeitskreis Denkmalschutz)
Ulrike Petersen (Schiller-Oper-Initiative)


Vortrag: Bernhard Ottevaere (Wintercircus Gent)


Diskussionsrunde:
Bernard Ottevaere (Wintercircus Gent)
Franz-Josef Höing (Oberbaudirektor Hamburg)
Dr. Anke Rees (Kulturhistorikerin)
Kristina Sassenscheidt (Geschäftsführerin Denkmalverein Hamburg)
Rainer Schmidt (Schiller-Oper-Initiative)
Andreas Kellner (Leiter Denkmalschutzamt)
Moderation: Christian Kottmeier


Publikumsfragen

Konzept: 
Ulrike Petersen (Schiller-Oper-Initiative), Dr. Jörg Schilling (Arbeitskreis Denkmalschutz)

Anmeldung
Am Mittwoch 20.11. läuft die Frist an die Besitzerin der Schiller-Oper ab: Entweder sie sichert das Denkmal gegen weiteren (gewollten) Verfall, oder die Stadt macht das und schickt ihr die Rechnung. Bereits seit Januar wird die Besitzerin durch eine Sicherungsverfügung aufgefordert, das Denkmal zu erhalten, was sie aber bisher nicht macht. Wohl mit Kalkül, denn wenn die Sanierung nicht mehr wirtschaftlich ist, können die Besitzer endlich abreißen und das Filetgrundstück gewinnbringend und dicht neu bebauen.

Das das Gebäude geschützt wird ist jetzt besonders  wichtig, denn die Winterstürme kommen. Diese haben schon im letzten Winter schwere Schäden angerichtet und mit herumfliegenden Teilen Passanten gefährdet. 

Warum die Stadt mit der Durchsetzung der Sicherungsverfügung fast ein Jahr wartet, bleibt allerdings das Geheimnis der Bürokratie. 




Unsere tollen Plakate mit den Schilller-Oper-Supportern (alle Motive hier) sind jetzt auch auf den Straßen und in Läden zu sehen! Hast du sie schon entdeckt?









Wollt ihr die Schiller-Oper unterstützen? Wir bringen unsere Plakate in euren Laden. Sagt Bescheid!
Die Plakate sind fertig! Die Bürgerinitiative zur Rettung der denkmalgeschützten Schiller-Oper im Herzen von St. Pauli macht mit einer Plakataktion die Hamburger Bevölkerung auf den Verfall des historisch wertvollen Gebäudes aufmerksam und ruft zu deren Erhalt auf.
Die insgesamt 16 Plakate werden als kultureller Beitrag am Sonnabend, den 17. August 2019 auf dem Wohlwillstraßenfest vorgestellt. An der Wand der ehemaligen Gewerbeschule vis à vis des Paulinenspielplatzes, bzw. gegenüber der “Kleinen Pause“ können die 50 x 70 cm großen Plakate bestaunt werden und gegen eine Spende kann jeder seine Lieblingsplakate der ersten fünf gedruckten Motive auch mitnehmen. Mit den Spenden wollen wir weitere Plakate drucken und kommende Aktionen finanzieren.
Kommt vorbei und nehmt ein Plakat mit!
Wir brauchen dich! Am Donnerstag wird der Fotograf Frank Egel ein großes Gruppenfoto vor der Schiller-Oper machen - dafür brauchen wir richtig viele Menschen. Viele, hunderte Schiller-Oper-Retter*innen!!!


Treffpunkt: 6. Juni um 19 Uhr an der Ecke beim Pantherhaus, Lerchenstr. 37. Komm vorbei und bring möglichst viele Unterstützer*innen mit! Teile diese Nachricht auf FB.
Mehr zu Frank und seinem Projekt "Bild des Tages" hier:
http://frankegelfoto.de/catch-of-the-day-bild-des-tages/ Frank Egel Photography
Am 24. Juni um 19:30 trifft sich die Ini im Pantherhaus, Lerchenstrasse 37. 

Wer für die Schiller-Oper aktiv werden will, ist herzlich eingeladen!


★ Elinor Schües (Denkmalrat Hamburg): Bedeutung des Denkmalschutzes für die Identität der Stadt


★ Niels Boeing (Journalist): Jede Planung muss mit den AnwohnerInnen beginnen!


★ Literarisches von Rolf Becker (Schauspieler)


Kommt und unterstützt uns! Die Schiller-Oper gehört zu St. Pauli und muss bleiben!

24.02.2019 Haus der Familie, Bei der Schilleroper 15, 15 - 18 Uhr


Immer wieder beschäftigen sich Studenten mit der Schiller-Oper. Immer wieder entstehen Ideen, von denen kaum jemand Notiz nimmt. Damit folgender Vorschlag von Tim Langerbeins zur Nutzung nicht ungesehen bleibt: sharing is caring. https://neues-schiller-theater.jimdofree.com/



Das Dranbleiben der vielen Unterstützer und unser stetiger Druck zeigen Wirkung: Die Kulturbehörde fordert die Eigentümerin mit einer Sicherungsverfügung auf, endlich den Verfall  der Schiller-Oper zu stoppen. Die denkmalgeschützte Stahlkonstruktion muss geschützt und das Dach repariert werden. Kommt die Eigentümerin der Aufforderung nicht nach, wird die Kulturbehörde die Sicherungsmaßnahmen ausführen lassen und der Eigentümerin in Rechnung stellen.

Nicht zuletzt die Schriftliche Kleine Anfrage der Bürgerschaftsabgeordneten Heike Sudmann (DIE LINKE) vom 13. Dezember 2018 hat wohl endlich zum Umdenken in dem skandalösen Verfallsprozess, der seit Jahren geduldet wird, geführt.

--> Ein Bericht des NDR 
--> Ein Artikel im Abendblatt von Sebastian Becht

Brief an den Architekten Max Dudler zu seinen Entwürfen für das Schiller-Oper-Gelände

Hintergrund: Am 24. November fand in Hamburg ein Architekturforum statt. Dort stellte der Architekt Max Dudler seine Entwürfe für das Gelände der Schiller-Oper vor. Es waren die Entwürfe für die Eigentümerin der Fläche, die Falko Droßmann 2017 – in scheinbar entschärfter Version – auf der Stadtteilversammlung im Namen der Eigentümerin gezeigt hatte. Kurz zusammengefasst soll die Schiller-Oper abgerissen und durch einen klobigen Rundbau aus Backstein ersetzt werden, daneben kommt ein alles überragendes Hochhaus mit 13 Stockwerken. 

Die Schiller-Oper-Initiative ist entsetzt. Nicht nur, dass die historische Schiller-Oper vollständig verschwinden würde, auch würde dieses hohe Gebäude wie ein Fremdkörper die komplette Nachbarschaft überragen. Die obersten 7 Geschosse würden somit einen freien Blick auf die Umgebung bieten und der Investor könnte für diese Flächen Preise aufrufen, die jeden bisherigen Gentrifizierungsschritt in den Schatten stellen würde. Anstatt dass die Politik dies abblockt, stellte sie das Konzept 2017 auch noch selbst den Bürgern vor...


Hamburg, den  17.12.2018
Sehr geehrter Herr Dudler 
                                                                           
wie wir -die Schilleroper-Initiative- erfahren haben, haben Sie auf dem Internationalen Architekturforum vom 22. - 24. November 2018 in Hamburg ein Architekturprojekt vorgestellt. Dies unter der Veranstaltungsankündigung: „Unter dem Motto 'Architektur – Baukultivierung der Stadt' werden aktuelle Architektur- und Stadtentwicklungsprojekte vorgestellt, die unser (Zusammen-)Leben in besonderer Weise prägen und Möglichkeiten zur Entfaltung der menschlichen Gesellschaft eröffnen“.

Diesen hehren Anspruch teilen wir durchaus. So mag das von Ihnen auf dieser Veranstaltung vorgestellte Bauprojekt - isoliert betrachtet - Charme haben.

Da wir in Ihrem vorgestellten Architekturprojekt aber unschwer eine Planung für ein Bauwerk auf dem Schilleroper-Areal an der Straße „Bei der Schilleroper“ in Hamburg, wiedererkennen, verflüchtigt sich der Charmegedanke und stimmt angesichts des Tagungsmottos mehr als nachdenklich. Ja, man kann richtig sauer werden.

Ihr Projekt für das Schilleroper-Areal setzt sich massiv über den für dieses Areal bestehenden Bebauungsplan hinweg. Das mag im Rahmen von Architektenträumen statthaft sein, stößt bei einer Vielzahl von Menschen aus der näheren und weiteren Umgebung aber auf  Entsetzen und ungläubiges Staunen: 13 statt der höchstens 6 Geschosse lt. Bebauungsplan?  Das würde in der Tat „unser (Zusammen)Leben in besonderer Weise prägen“. Diese Art von Prägung lehnen wir allerdings entschieden ab.

Wie es heißt, leiten Sie die Form des Gebäudeensembles für das Schilleroper-Areal aus einer mittelalterlichen Stadtstruktur ab. So weit zurück brauchen Sie u.E. gar nicht gehen. Uns würde es schon reichen, wenn Sie dem auf dem Gelände befindlichen Herzstück, einem Zirkus ähnelnden, denkmalgeschützten Stahlskelettbau / Rotunde aus dem Jahr 1890/1891 ein weiterhin öffentliches Leben ermöglichen würden. Das würde jedenfalls eine Chance bedeuten, „Möglichkeiten zur Entfaltung der menschlichen Gesellschaft (zu) eröffnen“.  

Hamburg ist bekannt für seine Knauserigkeit beim Erhalt historischer Stätten. Das Sie als renommierter Architekt dem noch „einen draufsetzen“ ist beklemmend.

Die Schilleroper mit ihrer Rotunde war Jahrzehnte - besser: über ein Jahrhundert - aus der Hamburger Kulturgeschichte nicht wegzudenken.

Diese Historie nicht zu würdigen und sie wieder zur Geltung zu bringen sondern mit einem Abriss endgültig zu Grabe zu tragen, müsste Jedermann und Jederfau das Herz bluten lassen. 
Das sollte auch für Architekten gelten.

Schilleroper Initiative


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