Einzelheiten zum 2018 vorliegenden Gutachten zum Zustand der Schiller-Oper

Im März 2007 hat Herr Prof. Lorenz im Auftrag der ‚Kulturbehörde – Denkmalschutzamt der Stadt Hamburg‘ eine „Bestandsdokumentation und Bauzustandsbewertung des Zirkusbaues von 1891“ erstellt.
Darin heißt es, dass „…eine auch langfristig wirksame Sicherung und Instandsetzung des historischen Stahltragwerks – dem auf den ersten Blick desolaten Zustand zum Trotz – mit klar begrenztem Aufwand realisierbar“ ist. Er bezifferte die Kosten auf etwa 400.000 Euro.
An Erhaltungs- als auch Sicherungsmaßnahmen ist seitdem erkennbar nichts geschehen!
Im April 2018 wurde das Gebäude im Auftrag der ‚Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen – Amt für Bauordnung und Hochbau‘ in einer gutachterlichen Stellungnahme von WK Consult GbR nach einer Begehung im Februar erneut beschrieben. 
Unter Berufung auf das Hamburgische Transparenzgesetz konnte auch diese Stellungnahme von der Initiative eingesehen und bewertet werden. Damit war die Initiative Schiller-Oper besser informiert als die Politiker, deren Anfrage in der Bürgerschaft von der Behörde negativ beschieden worden war. 
Im Wesentlichen kommt die Stellungnahme zu den gleichen Ergebnissen wie das Gutachten von Prof. Lorenz. Nur, dass sich die Lage verschlimmert hat und bei fehlender Instandsetzung und fehlenden Sicherungsmaßnahmen weiter verschlechtern wird. 
Die Instandhaltungskosten des Stahlbaus werden nunmehr, beeinflusst von der fortgeschrittenen Korrosion und den Kostensteigerungen bei Material und Arbeitseinsatz auf aufgerundet 1,5 Mio. Euro geschätzt. Die Formel, die zu dieser Höhe führt, erscheint allerdings mehr als fragwürdig. Unter Berücksichtigung der gleichen Kostensteigerungsfaktoren kommt die Initiative auf 980 Tsd. Euro. 
Mögen auch beide Zahlen hoch erscheinen, sind sie bei einer ideenreichen Architektur und einem Nutzungskonzept, welches die geforderten Punkte der Initiative beinhaltet, immer noch wirtschaftlich vertretbar! Auf jeden Fall dürfte hierdurch einer Erhaltung der Rotunde nichts im Wege stehen, zumal das Grundstück mit Wissen auf die denkmalgeschützte Rotunde und ihren Zustand erworben wurde!!!
Dass seit so vielen Jahren und im Wissen um die Beschaffenheit des Denkmals nichts geschehen ist, ist nicht zu rechtfertigen und inakzeptabel. Dieses kann nur einem „Vergessen“ der zuständigen Behörden, der Politiker und einem Abwarten der Eigentümerin mit Blick auf den Zerfall der Rotunde erklärt werden. 
Noch ist es nicht vergeblich eine Wende herbeizuführen! 
Die Rotunde, das wichtige Denkmal aus dem Jahre 1891, ist Instand zu setzen und zu sichern. Sollte hierfür durch die Eigentümerin nicht umgehend und umfassend belegbar etwas initiiert werden, sind Behörden und Politik aufgefordert sofortige Ersatzmaßnahmen einzuleiten.
Peter Keller                                                                                                                                     August 2018

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